Tiere als Mitgeschöpfe


Etwa 759 Millionen Tiere (Stand 2020) leben und sterben in Deutschland in Massentierhaltung.
Fische und Krebstiere nicht mitgezählt.


Die Tiere werden nicht wesensgerecht gehalten.
Als sogenannte Nutztiere werden sie den industriellen Haltungsformen angepasst.
Ein kurzer Überblick, was das bedeutet: (Quelle: Albert-Schweitzer-Stiftung, PETA)

Schweine

Sie werden in Intensivmast mit Kraftfutter produziert. Mit einem Gewicht von 110 bis 125 Kg werden sie nach 6 bis 7 Monaten geschlachtet. Unter natürlichen Bedingungen sind Schweine erst mit 3-4 Jahren ausgewachsen.
Ca. die Hälfte aller Mastschweine lebt in Betrieben mit 1.000 bis über 5.000 Schweinen. Die Tiere haben in den Buchten kaum Raum.
Mastschweine mit einem Körpergewicht bis 110 kg haben eine Mindestbodenfläche von 0,75 m² pro Schwein, bei einem Gewicht von über 110 kg gibt es 1 m²
Kaum Bewegung und die Spaltenböden haben schmerzhafte Gelenkerkrankungen und Entzündungen zur Folge.
Die Tiere haben keine Beschäftigung durch Einstreu von Stroh (da Mehrkosten und die Abflusssysteme verstopft werden).
Sie leiden an Atemwegserkrankungen durch Einatmung von Ammoniak aus dem Flüssigmist unter ihnen. Bei schlechter Stallluft kommt es häufig zu Lungenentzündungen.
Durch die Enge in den Buchten ohne Beschäftigung kommt es zu Schwanz-und Ohren beißen.

Zuchtsauen müssen 2 bis 3 Ferkelproduktionen im Jahr leisten. Mindestens 30 Ferkel im Jahr. Sie verbringen die Hälfte ihres Lebens im sogenannten Kastenstand. Das sind Metall-Käfige, in die sie gerade so hineinpassen. Eine Bewegung im Kastenstand ist unmöglich. Kontakt zu Artgenossen ist nicht möglich. Nach der künstlichen Besamung kommen sie für 4 Wochen in den Kastenstand. Eine Woche vor der Geburt geht es in die Abferkelbucht, wo sie wieder im Käfig für 3 bis 4 Wochen die Ferkel säugt.

Hühner

93,8 Millionen Hühner werden in Deutschland jährlich gemästet. Bis auf 3 Prozent leben alle in konventioneller Haltung in Großbetrieben.
77 Prozent davon in Betrieben mit 50 tausend und mehr. Je nach dem wie groß das Endgewicht sein soll werden sie nach 28 – 42 Tagen geschlachtet, sich verbeugen.
Für 26 Hühner steht ein Quadratmeter Platz zur Verfügung, ca. ein Din A 5 Blatt pro Huhn.
Sie können sich kaum bewegen, Ihr Gewicht steigt so schnell, dass die Knochen das Fleisch kaum tragen. Es ist zu warm in der Enge. Auch hier ist durch den Kot zu viel Ammoniak in der Luft.
Pellets als Einstreu gibt es einmal zu Beginn der Mast. Mit jedem Tag nehmen die Exkremente zu, durch die schädlichen Gase haben die Tiere Entzündungen an Füßen, Beinen oder Brust. Infektionen sind die Regel, alle Tiere erhalten Antibiotika über Medikatoren, also die Tränksysteme.

Puten

In den Mastbetrieben sorgt eine taghelle Beleuchtung über 23 Stunden in den ersten Tagen dafür, dass die Tiere viel fressen. Nach 15 bis 22 Wochen, je nach Geschlecht haben sie ihr Endgewicht erreicht. Die männlichen Tiere wiegen dann ca. 21 kg. Vor 30 Jahren wog ein Puter die Hälfte. Die angezüchteten überdimensionalen Brüste machen 40 Prozent des Körpergewichts aus. Auf einem Quadratmeter stehen fünf weibliche oder 3 männliche Tiere.
Die Tiere stehen auf ihren Exkrementen, oft wird nur eine dünne Schicht Einstreu nachgestreut. Gefiederpflege ist nicht möglich. INFEKTIONEN und Hautkrankheiten sind die Regel. „Laut einer Studie zum Einsatz von Antibiotika bei Puten in Nordrhein-Westfalen wurden über 90 % der untersuchten Mastdurchgänge mit Antibiotika behandelt – zum Einsatz kamen dabei sehr häufig auch Reserveantibiotika, deren Einsatz in der Tierhaltung eigentlich nur Ausnahmefällen vorbehalten ist.“ (Albert-Schweitzer Stiftung) Bei Proben in Supermärkten war mindestens die Hälfte der Proben von Putenfleisch mit multiresistenten Keimen verseucht.

Kühe

Die Milchleistung der Kühe hat sich seit den 70er Jahren verdoppelt. Viele Tiere leiden an Euterentzündungen. Kälber werden nach wenigen Tagen von der Mutter getrennt. Auch sie erhalten Antibiotika wegen Krankheitsanfälligkeit durch den Stress, nicht bei der Mutter, sondern alleine in einer kleinen Box zu stehen.

Die Beispiele falscher Tierhaltung und katastrophaler Zustände sind zahllos. Ob Enten oder Kaninchen und auch in der sog. Aquakultur sieht es kaum besser aus. Jedes Jahr landen ca. 13 Millionen Schweine im Müll, weil sie im Stall verenden oder notgetötet werden müssen. Der unethische Umgang mit Tieren wird verteidigt mit dem hohen Fleischkonsum. Aber anstatt die Bevölkerung aufzuklären und die notwendigen Rahmenbedingungen gesetzlich festzulegen, passiert genau das Gegenteil. Die Politik fordert nicht artgerechte Tierhaltung ein, sondern setzt auf Masse und fördert Großbetriebe und den Export.