Die Dürre in den vergangenen Sommern in Deutschland ist ein Vorgeschmack auf sehr viel Schlimmeres. Wir benötigen endlich rasche Entscheidungen für eine Agrarwende, sowie für eine Wende in der Verkehrs- und Energiepolitik. Klimaschädliche Gase müssen drastisch reduziert werden.
Die Diskussion um Unterstützung für Landwirte, dieses Jahr sind es 340 Millionen von Bund und Ländern, muss differenziert geführt werden. Bauern, welche nachhaltige Landwirtschaft betreiben mit artgerechter Tierhaltung und auch zum Beispiel selber die Futtermittel für ihre Tiere produzieren, müssen prinzipiell und erst recht in Dürreperioden unterstützt werden. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, ABL, betont richtig, wie wichtig gerade in Krisenzeiten faire Erzeugerpreise sind.
Dagegen machte der Bauernverband, DBV, mit der Forderung von pauschal einer Milliarde Euro den Bock zum Gärtner. Wir haben mittlerweile insbesondere in Nord- und Ostdeutschland kaum noch bäuerliche Familienbetriebe, sondern ganz vorwiegend kommerzielle Großbetriebe. Die EU subventioniert diese Agrarfabriken auch ohne Ernteausfälle bereits zu 30-45%, was per se schon völlig absurd ist. Hinzu kommt, dass diese Großbetriebe zusätzlich sehr viel Geld verdienen durch ebenfalls hochsubventioniertem Ökostrom aus Windkraft, Sonnenenergie und Biogasanlagen.
Nicht industrielle Großbetriebe, welche maßgeblich Mitverursacher des Klimawandels sind, sondern die Betriebe mit artgerechter Tierhaltung und klima-und umweltschonender Landwirtschaft müssen stark gefördert werden. Ob von den Bundesländern, vom Bund oder von der EU, welche jährlich ca. 40 Milliarden an Subventionen vor allem an Großbetriebe auszahlt. Klimapolitisch geschieht viel zu wenig. Die Auswirkungen werden sehr viel katastrophaler sein, wenn nicht sehr rasch politische Rahmenbedingungen festgelegt werden für die Abschaffung der Massentierhaltung, ein besseres Verkehrswesen und einen raschen Kohleausstieg.
Seit Jahrzehnten wird vor den Auswirkungen falscher Klimapolitik gewarnt, doch außer vollmundiger Versprechungen in der Regierung passiert nichts Wesentliches. Die kriminelle Software der Autoindustrie wird wie ein Kavaliersdelikt behandelt. Die tierquälerische Fleischproduktion wird nicht unterbunden, die mit 35 Millionen Tonnen vorwiegend genverändertem Soja aus Südamerika gespeist wird. Dafür wird die grüne Lunge am Amazonas abgeholzt und tausende Kleinbauern vertrieben. Die großindustrielle Landwirtschaft ist einer der wesentlichen Ursachen für den Klimawandel und stellt sich jetzt als Opfer dar. Das ist unlauter. Der deutschen Bundesregierung kann man nur ein Armutszeugnis für ihre insgesamt verfehlte Klima-und Agrarpolitik ausstellen. Statt auf Nachhaltigkeit setzt sie weiter auf billige Massenproduktion und Exportwachstum in der Landwirtschaft ohne Rücksicht auf die Konsequenzen und ohne Achtsamkeit für den einzigartigen Wert unseres Planeten. Mensch, Tier und Umwelt bleiben außen vor.