3 | Multiresistente Keime

Wir wollen nicht mit
multiresistenten Keimen
baden gehen!

Wir brauchen dringend gesetzliche Kontrollen von verseuchten Gewässern und Böden durch Antibiotika-resistente Keime. Die Situation ist alarmierend. Der Nachweis von multiresistenten Keimen in den Gewässern in Niedersachsen, dem Bundesland mit einer enorm hohen Dichte an Massentierställen, überrascht keineswegs. Mit 50 Prozent aller Masthühnchen und einem Drittel aller Legehennen und Schweine in Deutschland ist Niedersachsen ein Zentrum für die Tiermast. Man fragt sich, warum nicht schon längst derartige Untersuchungen flächendeckend in Deutschland vorgenommen wurden.

Luft, Gewässer, Äcker &
vegetarische Produkte schützen!

Wir haben längst ein massives Problem von Antibiotika-resistenten Keimen durch Gülle im Grundwasser, in der Luft bis 500 Meter neben den Ställen, auf Äckern und damit auch auf vegetarischen Produkten. Die Keime werden über Mäusekot, Fliegen etc. übertragen. Die Problematik von industrieller Massentierhaltung und multiresistenten Keimen wird seit Jahren kleingeredet und vorwiegend auf die Humanmedizin geschoben, wo ohne Zweifel auch Probleme bestehen. Die Keime werden nicht nur auf das Fleisch übertragen, sondern direkt von Tier auf Mensch. Landwirte und Tierärzte in der Massentierhaltung haben nachweislich gesichert den zig-fachen Befall an multiresistenten Keimen gegenüber der übrigen Bevölkerung.

Die Politik muss die Weichen neu stellen!

Die bisherigen gesetzlichen Maßnahmen hinken der Realität in der industriellen Tierhaltung hinterher, es fehlt an gesetzlichen Regelungen und Kontrollen. Fakt ist, in der industriellen Massentierhaltung werden in den meisten EU-Ländern und leider auch in Deutschland nach wie vor extrem große Mengen an Antibiotika inklusive Reserveantibiotika eingesetzt. Auch gesunde Tiere erhalten vorbeugend (prophylaktisch/metaphylaktisch) Antibiotika, was nachweislich zu einer steigenden Anzahl von multiresistenten Keimen geführt hat. Laut einem Bericht der European Medicines Agency werden über 91 Prozent der Antibiotika in der europäischen Landwirtschaft an ganze Tiergruppen verabreicht. In Deutschland sind es ca. 740 Tonnen jährlich. Die Tiere erhalten die Antibiotika sowohl über das Futter als auch über Medikatoren, also über die Tränksysteme. In nordischen Ländern, z.B. Schweden ist die routinemäßige Vergabe von Antibiotika an ganze Tiergruppen verboten, hier werden Tiere individuell therapiert.

Artikel 20a des Grundgesetzes:

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht …“

Für eine lebenswerte Zukunft auch
für unsere Kinder und Enkel!

Wir wollen gesunde Tiere, welche wesensgerecht gehalten werden.
Ohne die vorbeugende Gabe von Antibiotika, welche zu multiresistenten Keimen führt.
Unsere Äcker dürfen nicht länger durch keimverseuchte Gülle belastet werden.
Wir wollen in sauberen Gewässern baden, nicht in multiresistenten Keimen.
Die Tiere sollen nicht mit Genfutter aus Monokulturen gefüttert werden.
Die Landwirte, welche ihre Tierhaltung umstellen, müssen direkt unterstützt werden.