EU-Agrarsubventionen für Umstellung auf bessere Tierhaltung nicht in Sicht!
Rund 40 Prozent des EU-Budgets fließen in die Agrarwirtschaft. Im Jahr 2021 konnte nach langen Verhandlungen zwischen EU-Parlament, Ministerrat und EU-Kommission ein Kompromiss über die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bis 2027 gefunden werden. Leider ist das Resultat eine Enttäuschung und wird der Bodenerosion, dem Artensterben und dem Klimawandel kaum Einhalt gebieten. Vorgeschlagene Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft wurden dermaßen verwässert, dass sie kaum noch eine nennenswerte Wirkung werden erzielen können. Ein Großteil der Direktzahlungen an die Landwirte wird nach wie vor an die Fläche gekoppelt, und nur für 25 Prozent der Auszahlungen werden ökologische Leistungen verpflichtend sein. Allerdings bleibt es den EU-Staaten überlassen, wie sie diese Ökoprogramme ausgestalten, was aus Erfahrung leider wenig Gutes erwarten lässt. Diese politische Entscheidung ist schlichtweg eine Katastrophe! Die industrielle Agrarlobby hat weiterhin die Oberhand und hat sich durchgesetzt.
In der ÖDP setzen wir uns dagegen für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ein, von der nicht nur die Landwirte, sondern auch die Verbraucher profitieren.
Landwirte brauchen für die Umstellung direkte Unterstützung!
Die Umstellung auf eine tiergerechte Haltung erfordert mehr Platz für Tiere und bedeutet mehr Zeitaufwand. Landwirte brauchen hier die volle Unterstützung der Politik und direkte Subventionen. Kriterien wie zum Beispiel Weidegang, Freilandhaltung, Stroh anstatt Vollspaltenboden erfordern Investitionen. Eine Neuausrichtung der Agrarpolitik in Deutschland und Europa muss daher dringend auf die Politikagenda.
Auch die gesamte Gesellschaft ist gefordert. Gemeinsames Handeln aller ist notwendig. Auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Kliniken und Kantinen von diversen öffentlichen Einrichtungen müssen vorangehen und Produkte aus lokalen bäuerlichen Betrieben unterstützen, um die Nachfrage auch anzukurbeln.
Der Verbraucher muss außerdem durch eine gesetzlich detaillierte Kennzeichnungspflicht der Lebensmittel genau ins Bild gebracht werden, was er auf den Teller bekommt. Nur so kann er bewusster handeln und sollte dies auch zu seinem eigenen Vorteil tun.